FWJ in der Universitätsklinik für Urologie an der Uni Oldenburg

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Zentrale Studien- und Karriereberatung - Koordinationsstelle Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr (FWJ)

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FWJ in der Universitätsklinik für Urologie an der Uni Oldenburg

Jana Schüssler, FWJ 2023/2024:

Warum hast du dich dafür entschieden, ein Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr zu machen?
Nach dem Abitur war ich mir noch sehr unsicher, in welche Richtung es für mich beruflich gehen sollte. Ich hatte jedoch schon während der Schulzeit keine Zweifel, dass ich gerne in die naturwissenschaftliche/biologische Richtung gehen möchte. Jedoch wollte ich mich etwas mehr über die verschiedenen Studiengänge informieren und keine übereilte Entscheidung treffen, weshalb ich mich für einen einjährigen Freiwilligendienst entschieden habe. Bei meiner Recherche nach möglichen Bufdi-Stellen bin ich dann auf das FWJ gestoßen und habe mich relativ schnell dazu entschieden, mich dort zu bewerben, da es hier in der Region keine Alternative mit einem wissenschaftlichen Schwerpunkt gibt.

Wo bist du eingesetzt und was sind deine Aufgabenbereiche?
Ich arbeite zusammen mit einer weiteren FWJlerin in der Universitätsklinik für Urologie in dem Department für Medizin und Gesundheitswissenschaften. Meine Arbeitsgruppe beschäftigt sich hauptsächlich mit Prostatakarzinomen und führt verschiedenste urologische Studien durch. Dabei bestehen meine Aufgaben zum großen Teil aus der Studienassistenz im OP. Im OP helfen wir, Lymphknoten zu präparieren und zu dokumentieren. Außerdem führen wir selbstständig verschiedenste Excel-Tabellen und unterstützen ab und zu Promovierende beim Finden von Daten und der Recherche für ihre Doktorarbeit.

Was hat dich positiv überrascht?
Am meisten positiv überrascht haben mich die Menschen, mit denen ich täglich zusammenarbeite. Trotz des stressigen Alltags im Krankenhaus sind alle immer bemüht, zu helfen oder aufkommende Fragen zu beantworten. Zusätzlich wurde mir schon sehr früh sehr viel Verantwortung übertragen. So wurde ich direkt ein Teil der Arbeitsgruppe, mit einer festen Aufgabe, die auch nur von mir übernommen wurde. Schon von Anfang an hatte man das Gefühl, dass die Arbeitsgruppe einem mit den Aufgaben vertraut und froh ist, dass wir mithelfen.

Was hast du bisher in deinem Freiwilligendienst gelernt?
Vor allem viel Selbstständigkeit. Dadurch, dass ich schon früh so viel Verantwortung übertragen bekommen habe, waren die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung quasi Voraussetzung für den Job. Ich habe gelernt, meinen Tagesablauf selbst zu organisieren und meine zur Verfügung stehende Zeit angemessen zu managen. Zusätzlich habe ich viele Einblicke in das Berufsleben erhalten und kann mir nun vorstellen, wie die Abläufe in einem Krankenhaus und an einer Universität sind.

Was würdest du den zukünftigen FWJler*innen auf den Weg geben?
Wenn ihr noch ein Jahr zur Orientierung braucht oder einfach ein Jahr Pause machen möchtet und euch der (natur)wissenschaftliche Bereich interessiert, ist das FWJ eine sehr gute Möglichkeit für euch. Lasst euch auf Neues ein und seid aufgeschlossen gegenüber dem neuen Umfeld, so werden euch viele Möglichkeiten und Erfahrungen offenstehen. Seid euch auch bewusst, dass es Phasen geben wird, in denen nicht so viel los ist und man gerade nicht viel zu tun hat. In solchen Phasen ist es wichtig, dass ihr euch selbst beschäftigen könnt und die Zeit z.B. für Recherchen oder die eigene Studienorientierung nutzt.

Luca-Marie Meyer, FWJ 2020/2021:

Mein Name ist Luca und seit dem 01.09.2020 mache ich ein Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr in der Universitätsklinik für Urologie in Oldenburg.

Vielleicht geht es dir in diesem Moment genauso wie mir vor einem Jahr, das Abi steht kurz vor der Tür und du musst dir Gedanken darüber machen, was du danach machen möchtest und wie es für dich weiter geht.

Wenn du ein großes Interesse an Bio, Chemie und vor allem Humanmedizin hast, dann ist das FWJ in der Universitätsklinik für Urologie des Klinikum Oldenburg wahrscheinlich genau das Richtige für dich.

In meiner Arbeitsgruppe werden verschiedene Studien zu urologischen Tumoren durchgeführt, bei denen ich Aufgaben der Studienassistenz übernehme. Wenn es bei einem Patienten aufgrund eines Prostatakarzinoms zu einer radikalen Prostatektomie und Sentinel-Lymphadenektomie kommt, übernehme ich Aufgaben im OP. Zuerst muss die Sonde aufgebaut werden, denn der Operateur kann mit der Sonde die magnetische Aktivität der Lymphknoten im Körper messen und auf diese Weise Sentinel-Lymphknoten erkennen. Die magnetische Aktivität wird durch Eisenoxid-Nanopartikel erzeugt, die präoperativ in die Prostata injiziert werden. Die Sentinel-Lymphknoten müssen selektiv entfernt werden, da dort das Risiko für Metastasen am größten ist. Die Lymphknoten werden von mir dokumentiert, nachgemessen und für die Pathologie versorgt. Die Sonde muss anschließend natürlich gereinigt und wieder abgebaut werden.

Neben den Aufgaben während einer OP gibt es natürlich auch Aufgaben im Büro. Die dokumentierten Werte sowie weitere Informationen werden von mir in verschiedene Excel-Tabellen übertragen. Daneben gibt es auch andere administrative Aufgaben, die ich übernehme, beispielsweise das Erstellen und Verschicken von Patienteneinwilligungen und Aufklärungen für weitere Studien.

Hinzukommen auch noch Aufgaben, wie das Zentrifugieren und Einfrieren von Blutproben oder das Unterstützen von Doktorand*innen.

Als ich das erste Mal bei einer Operation dabei war, war ich sehr aufgeregt und unsicher, mittlerweile bin ich aber selbstsicherer geworden und die Arbeit im OP macht mir richtig Spaß. Auch die administrativen Aufgaben habe ich liebgewonnen und insgesamt kann ich sagen, dass mir bisher nur sehr wenig so viel Spaß gemacht hat wie das FWJ. Hier habe ich die Möglichkeit etwas Klinikluft zu schnuppern und bereits erste medizinische Erfahrungen zu sammeln. Man wird hier nämlich nicht einfach nur als „billige Arbeitskraft“ ausgenutzt, sondern Herr Doktor Winter und Frau Doktor Engels haben wirklich Interesse daran einem etwas beizubringen. Egal wie viel ich nachfrage, ich bekomme immer eine ausführliche und genaue Antwort. Zusätzlich durfte ich auch bereits bei mehreren Operationen mit am Tisch stehen und Haken halten. Mit am OP-Tisch zu stehen ist immer besonders aufregend, da man nur von dort aus wirklich alles sehen kann.

Was mir auch besonders viel Spaß gemacht hat, war einen Tag mit auf der Urologischen Station zu verbringen. Ich war bei der Visite dabei, durfte in der Notaufnahme und den geplanten stationären Aufnahmen zugucken und mithelfen und war danach noch in der Nachmittagsbesprechung dabei.

Vor dem Beginn des FWJs hätte ich niemals damit gerechnet, dass mir so viele Möglichkeiten gegeben werden den Krankenhausalltag kennen zu lernen, dass ich so eigenverantwortlich arbeiten darf und dass ich so viele spannende Aufgaben übernehmen kann.

Jeder, der die Möglichkeit bekommt ein Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg zu absolvieren, kann sich wirklich glücklich schätzen. Denn neben den Erfahrungen die man in seiner Arbeitsgruppe sammelt, gibt es auch noch die Seminartage an der Uni, an denen man sich mit anderen Freiwilligen austauschen kann und noch mehr über das Studium lernt. Unsere letzten Bildungstage drehten sich beispielsweise um Selbstorganisation im Studium und Zeitmanagement.

Wie du meinem Erfahrungsbericht entnehmen kannst, bildet das FWJ also die optimale Schnittstelle zwischen Abitur und Studium. Du lernst hier nicht nur sehr viel Fachliches, sondern kannst dich auch persönlich weiterentwickeln. Ich habe es unter anderem geschafft meine Angst vor dem Telefonieren zu überwinden und ich bin auch nicht mehr so schüchtern wie zu meiner Schulzeit.

Dir, als mögliche/n zukünftige/n Freiwillige/n, möchte ich noch mit auf den Weg geben, die Chancen zu nutzen, die sich dir bieten. Wenn dich etwas interessiert, dann informiere dich, wenn du etwas nicht verstehst, dann frage nach und wenn du gerne etwas Bestimmtes machen möchtest, dann sprich das an. Hier auf der Urologischen Station sind wirklich alle super nett und haben auch wirkliches Interesse daran dir Neues zu zeigen.

Paula Aust, FWJ 2018/2019:

Wo bist du eingesetzt und was sind deine Aufgabenbereiche?
Mein Einsatzbereich ist die Universitätsklinik für Urologie in Oldenburg. Hier begleite ich eine Studie zu der Behandlung von Patienten mit Prostatakrebs. Die Urologie des Klinikums Oldenburg arbeitet mit einem neuen Verfahren zur Detektion von sogenannten Schildwächter-Lymphknoten mithilfe von Eisen-Nanopartikeln. Bei der „radikalen Prostatektomie und Sentinel-Lymphadenektomie“ werden den Patienten operativ die Prostata und einige Lymphknoten entnommen. Ich bin während der OP dafür zuständig, die herausgenommenen Lymphknoten zu dokumentieren, die Aktivität der Eisen-Nanopartikel mit einer magnetischen Sonde zu messen und die Präparate zu versorgen. Nach der Operation überführe ich die Daten in Excel-Tabellen. Dabei muss man sagen, dass mein Tagesablauf oft variiert, je nachdem ob und wann eine Operation eingeplant ist und wie lange sie dauert. Manchmal bekomme ich noch Aufgaben von Doktorand*innen, zum Beispiel bestimmte Daten herauszusuchen oder nachzutragen. Zusätzlich besuche ich mit anderen FWJlern einen Englisch Kurs der Universität, in dem wir unsere Sprachkenntnisse verbessern können.

Beispielhafter Tagesablauf

8:00 Uhr

Ich komme im Büro an und schaue im Computer nach, welche Operationen wann und wo anstehen.

8:30 Uhr

Ich werde vom Operationssaal angerufen und begebe mich dorthin.

8:40 Uhr

Ich bereite mich im Saal auf die OP vor, indem ich die Sonde vorbereite und alle benötigten Dokumente und Materialien hole.

9:00-11:30 Uhr

Ich dokumentiere die in vivo Messungen der Operateure und die Region der Lymphknoten, nehme die Präparate an und beschrifte sie, messe die Lymphknoten und die Prostata außerhalb des Körpers, dokumentiere alle Ergebnisse, verpacke die Proben für die Pathologie und desinfiziere am Schluss die Sonde.

11:30-12:00 Uhr

Mittagspause

12:00-16:30 Uhr

Ich gebe die Patientendaten und Ergebnisse der Operationen in den Computer ein. Gegebenenfalls stehen andere Aufgaben an, zum Beispiel das Eingeben von Daten für Doktorand*innen.

Warum hast du dich dazu entschieden, ein Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr zu machen?
Nach dem Abitur war ich mir bei meiner Studienwahl unsicher. Ich interessiere mich sehr für die Medizin, wusste aber nicht zu 100 Prozent, ob der Beruf des Arztes das Richtige für mich ist. Das FWJ in der Urologie bietet mir eine optimale Berufsorientierung, da ich den Klinikalltag intensiv kennenlerne. Außerdem ist es eine praxisnahe Vorbereitung auf das wissenschaftliche Arbeiten, wie es auch im Studium auf einen zukommen wird. Dabei profitiert man von der Nähe zur Universität und den Studenten. Mein Ziel ist es also, das Freiwillige Wissenschaftliche Jahr zur Studienorientierung zu nutzen, praktische Erfahrungen zu sammeln und einen Einblick in das Klinikum, die Universität und die Wissenschaft zu bekommen.

Was war dein Highlight bis jetzt?
Am spannendsten ist es, wenn ich bei einer Operation Haken halten darf. Wenn man mit am Operationstisch steht, hat man einen viel besseren Blick auf das Geschehen und die Operateure erklären einem gerne ihr Vorgehen. Ich hatte auch schon die Möglichkeit, bei anderen Operationen, wie zum Beispiel einer laparoskopischen Nephrektomie oder einer Circumcision, mitzuhelfen.

Wieso hast du dich für die Universität Oldenburg entschieden?
Ich habe mich sowohl in Oldenburg, als auch an der MHH Hannover beworben. Ich bin aber froh, an der Universität Oldenburg angenommen worden zu sein. Hier ist es mit neun FWJlern sehr familiär und man hat die anderen durch monatliche Seminare schon gut kennengelernt. Dabei ist der Freiwilligendienst bestens organisiert und einem wird bei Fragen direkt geholfen.

Was würdest du zukünftigen Freiwilligen mit auf den Weg geben?
Traut euch, Neues auszuprobieren, um mit mehr Erfahrungen aus diesem Jahr herauszugehen. Ich habe bei OP-Szenen im Film immer weggeschaut und mittlerweile sind Operationen ein fester Bestandteil meiner Arbeitswoche. Bei einem FWJ ist es auch wichtig, Interesse zu zeigen und motiviert an Aufgaben heranzugehen. Also fragt immer nach, wenn etwas unklar ist, oder ihr mehr über ein bestimmtes Thema erfahren wollt.

(Stand: 28.03.2024)  | 
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